• 01.10.2023 23:59

Ein durchschnittlicher Flawiler Haushalt bezahlt nächstes Jahr inklusive Mehrwertsteuer rund 210 Franken mehr für Strom. Verursacher dieser erneuten Preiserhöhung sind die anhaltend hohen Preise an den internationalen Energiebörsen und die Massnahmen zur Verhinderung einer Strommangellage.

Durchschnittlich 17.50 Franken Mehrkosten pro Monat für private Haushalte

Unsere Stromkundinnen und Stromkunden müssen nächstes Jahr mehr für Netznutzung und Energie bezahlen. Am Beispiel der Verbraucherkategorie "H4" gemäss ElCom, einer 5- Zimmerwohnung mit Elektroherd und Tumbler mit einem Verbrauch von 4'500 Kilowattstunden pro Jahr, steigt der Strompreis um 13 Prozent oder in absoluten Zahlen um rund 4.20 Rappen pro Kilowattstunde. In der genannten Verbraucherkategorie bedeutet dies Mehrkosten in den jährlichen Stromausgaben inkl. Mehrwertsteuer von rund 210 Franken.

Energiepreise an internationalen Börsen verzehnfacht

Die Flawiler Energiepreise steigen durchschnittlich um 1.95 Rappen pro Kilowattstunde. Grund dafür sind die anhaltend hohen Preise an den internationalen Energiebörsen, höhere Preise bei den Herkunftsnachweisen und dadurch erneut gestiegene Beschaffungskosten. Massnahmen zur Optimierung der Beschaffungsrisiken und -kosten wie ein Lieferantenwechsel, die Anpassung der Beschaffungsstrategie sowie die Kündigung von Labels haben die Mehrkosten reduziert, konnten diese aber nicht kompensieren.

Das anhaltend hohe Preisniveau im Energiemarkt wird sich auch in den kommenden Jahren auf die Flawiler Energiepreise auswirken, wenn auch nicht mehr so stark. Gemäss heutigem Stand ist ab 2025 mit sinkenden Energiepreisen zu rechnen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass der Preisrückgang langsam stattfinden wird und dass dieser kaum mehr das Tiefpreisniveau der vergangenen 10 Jahre erreicht. Es bleibt dabei, dass verlässliche Prognosen aufgrund der geopolitischen Lage, der weiterhin drohenden Energiemangellage und den dadurch angespannten Märkten unmöglich sind.

Netzkosten steigen stark

Die vorgelagerten Netzbetreiber auf allen Netzebenen erhöhen erneut ihre Preise. Grund dafür sind einerseits steigende Kosten der Regulierung (Vorgaben vom BFE zum WACC) und andererseits Mehrkosten bei der Beschaffung der Netzverluste. Diese Kostentreiber wirken auch im Flawiler Verteilnetz. Hinzu kommt eine erneute Preiserhöhung bei den allgemeinen Systemdienstleistungen (SDL), welcher ebenfalls gestiegene Beschaffungskosten zugrunde liegen. Neu ist die Abgabe für Stromreserven an den Bund. Mit den 1.2 Rappen pro Kilowattstunde, welche alle Stromkunden zu bezahlen haben, werden die Kosten für die Massnahmen gegen eine Strommangellage finanziert.

Die Abgaben an die Gemeinde und der Netzzuschlag gemäss Art. 35 des Energiegesetzes bleiben unverändert.

Rückvergütung für ins Netz eingespeiste Energie steigt

Mit steigenden Energiepreisen steigt auch die Vergütungen an die Stromproduzentinnen und Stromproduzenten in unserem Versorgungsgebiet. Im kommenden Jahr wird für die Energie 18.55 Rappen pro Kilowattstunde bezahlt. Hinzu kommt für erneuerbare Energie von Photovoltaikanlagen die zusätzliche Vergütung für die Herkunftsnachweise durch die Gemeinde Flawil. Dieser Ansatz wird auf der Webseite der Energiestadt Flawil veröffentlicht.

Die neuen Strompreise sind im Bereich Strom einsehbar. Bei Fragen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 071 394 90 00 oder an der Wilerstrasse 163 zu den üblichen Bürozeiten zur Verfügung.

 

Strompreise 2024
 

 

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