Die Technischen Betriebe Flawil sorgen nicht nur für sauberes Trinkwasser in der Gemeinde Flawil. Gemeinsam mit vielen anderen Wasserversorgungen unterstützen wir die Aktion solidarit'eau suisse, welche sich weltweit für eine saubere und stetige Wasserversorgung einsetzt. Im aktuellen Jahr unterstützen wir das Projekt Nim'Dora in Benin mit je einem Rappen pro verkauftem Kubikmeter Flawiler Trinkwasser. Das Projekt ermöglicht den Ausbau der Trinkwassersysteme und den Zugang zu sanitären Einrichtungen in der nördlichen Provinz «Alibori». Gleichzeitig schult das Projektteam die Behörden, lokale Wasserkommissionen und Unternehmen, damit sich bei bereits bestehenden Wasserversorgungen die Zuverlässigkeit und die Qualität erhöhen. Durch die parallele Arbeit an der sanitären Grundversorgung verbessert Nim'Dora den Zugang zu sanitären Anlagen und fördert hygienische Verhaltensweisen, denn nur so kann sich die Bevölkerung vor Krankheiten schützen, die durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene übertragen werden.
Weitere Informationen zu solidarit'eau suisse: Home - solidarit'eau suisse (solidariteausuisse.ch)
Weitere Informationen zum Projekt Nim'Dora von Helvetas: Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen | Benin | Helvetas
In den Gemüsegärten der «blauen Schulen» erwerben die Kinder viel praktisches Wissen zu Hygiene, Umwelt und Ernährung. Dieses teilen sie mit ihren Familien und ihrem Umfeld. (Foto: Helvetas / Simon B. Opladen)
Geschätzte Wasserbezüger/innen,
Geschätzte Gasbezüger/innen,
Von April bis Oktober diesen Jahres wechseln wir in ausgewählten Gebäuden Flawils die Wasserzähler und die Gaszähler aus.
Dazu werden wir uns im genannten Zeitraum mit Ihnen in Verbindung setzten, um einen Termin für den geplanten Wechsel zu vereinbaren.
Der Zählerwechsel ist kostenlos und dauert etwa eine Stunde.
Bei Fragen oder Terminwünschen wenden Sie sich bitte direkt an unsere dafür verantwortlichen Mitarbeiter
Herrn Leo Santschi oder Herrn Christoph Senn.
Netzbau Gas/Wasser
Netzbau Gas/Wasser
Im gemeinsamen Beschluss mit dem Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) ruft BlendJet Inc. ab sofort bestimmte tragbare Mixer der Reihe «BlendJet 2» zurück. Es besteht bei den betroffenen Geräten die Gefahr, dass sie überhitzen und Feuer fangen. Ausserdem ist es möglich, dass deren Klingen brechen, wodurch eine Verletzungsgefahr besteht.
Auf der Webseite von BlendJet Inc. kann die Seriennummer eingegeben und geprüft werden, ob es sich um ein solches Gerät handelt. Alle Blend-Jet-2-Geräte, deren Seriennummer mit 5543 oder höher beginnt, sind nicht vom Rückruf betroffen.
Betroffene Konsumentinnen und Konsumenten werden gebeten, die Mixer nicht mehr zu benutzen und die Webseite von BlendJet Inc. zu besuchen. Dort können unter der Rubrik «Sicherheit und Rückruf» weitere Informationen zum Rückruf gefunden werden.
- 31.03.2024 23:59
Wir suchen Unterstützung für unser EW-Team und für unsere geplante Fernwärme!
Bewerbungen sind jederzeit möglich, je früher je besser. Weitersagen erwünscht 😉
Wir suchen eine/n
Projektleiter/in Fernwärme
Als Projektleiter/in Fernwärme gestaltest du aktiv die Energiewende in Flawil mit und bist die zentrale Figur im Aufbau dieses neuen Geschäftsbereiches. Für diese Aufgabe im Voll- oder Teilzeitpensum suchen wir eine erfahrene und überzeugende Persönlichkeit, die bereits Fernwärme-Projekte von A bis Z erfolgreich geleitet hat und das Know-How dazu mitbringt.
In dieser anspruchsvollen Rolle bist du für die Planung und Vorbereitung der Flawiler Fernwärme verantwortlich. Du verstehst es, die Interessen der verschiedenen Anspruchsgruppen gewinnbringend zu verknüpfen. Ausserdem scheust du dich nicht davor, die Initiative zu ergreifen und arbeitest gerne selbständig und strukturiert. Der ehrgeizige Zeitplan unserer Wärmeplanung setzt ausgesprochene Lösungsfinder/innen- und Macher/innen-Qualitäten voraus.
Wir legen grossen Wert auf fortschrittliche Anstellungsbedingungen. Bei uns wirst du flache Hierarchien und kurze Informations- und Entscheidungswege vorfinden. Deine Arbeitszeiten sind flexibel und es besteht die Möglichkeit zum Home-Office. Dich erwartet eine vielfältige, zukunftsorientierte Aufgabe in einem kleinen, unkomplizierten Team.
Und, fühlst du dich angesprochen? Oder hast du Fragen? Unser Geschäftsführer, Luca Zillig-Klaus, nimmt deine vollständige Bewerbung gerne per
Wir freuen uns auf deine Bewerbung!
- 31.01.2024 19:05
Per 1. Januar 2024 sinken die Preise bei unseren Erd-/Biogas Produkten um durchschnittlich 9 Prozent
Die Preise im internationalen Gashandel haben sich in den vergangenen Monaten beruhigt und sind kontinuierlich zurückgegangen. Dies ermöglicht es den TBF, die Gaspreise ab dem 1. Januar 2024 moderat zu senken. Über alle Tarife sinken die Preise durchschnittlich um rund 1 Rappen pro Kilowattstunde.
Die Tarife im Bereich «Heizen» beinhalten weiterhin 20% Biogas. Die Hälfte unseres Biogases kommt aus der Schweiz, die andere Hälfte aus Europa. Die erhöhte Nachfrage nach nationalem und internationalem Biogas führt zu Mehrkosten in der Beschaffung, welche sich ebenfalls auf unsere Tarife und Ansätze für individuelles Biogas auswirken.
Die Betriebs- und Unterhaltskosten der Gasversorgungsnetze bleiben stabil. Die transportierte Menge nimmt jedoch durch den anhaltenden Wechsel von Gas zu alternativen Energieträgern laufend ab. Entsprechend erhöhen sich die spezifischen Netzkosten je Kilowattstunde transportiertem Gas. Diese Auswirkung ist im Gasnetz Flawil noch sehr klein, wirkt jedoch dem Abwärtstrend der Energiepreise auf lange Sicht entgegen.
Weiter kommen Mehr- und Minderkosten auf europäischer und nationaler Ebene für Massnahmen der Versorgungssicherheit hinzu. Deren Fortbestand wurde teilweise vom Bundesrat mittels Verordnung bis und mit Winter 2024/2025 gesetzlich verankert. Die konkreten Auswirkungen werden sich jedoch erst nach dem aktuellen Winter abschätzen lassen.
Eines unserer Ziele ist es, den Flawilerinnen und Flawilern eine umweltfreundliche Wärmeversorgung bieten zu können. Im Umfeld der geplanten Überbauungen «Botsberg» und «Blumenau» wurde darum die Machbarkeit von gemeinschaftlichen Wärmeversorgungen geprüft.
Aufgrund der Resultate der Machbarkeitsstudie für das Fernwärme-Projekt «Botsberg» gaben sowohl wir wie auch die beiden involvierten Partner grünes Licht für ein Vorprojekt. Die Maestrani Schweizer Schokoladen AG sicherte die Lieferung von Abwärme aus der Produktion zu und das Architekturbüro HAB AG stellte im Rahmen der geplanten Überbauung «Botsberg» die Wärmeabnahme in Aussicht. Leider hat das Vorprojekt aufgezeigt, dass weder die Finanzierung noch die Linienführung termingerecht (per Ende 2025) gewährleistet werden können. In Absprache mit den beteiligten Partnern haben wir beschlossen, das Vorprojekt nicht mehr weiter zu bearbeiten. Beide Partner verfolgen jedoch eigene Wege zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit.
Wir konnten jedoch durch die detaillierten Abklärungen vielfältige Erkenntnisse gewinnen. Zusätzlich hat das Vorprojekt «Botsberg» neue Optionen für eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung im Westen von Flawil aufgezeigt, welche wir allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen.
Fokus auf Wärmeverbund «ARA Oberglatt»
Die Erkenntnisse aus den Abklärungen zum «Botsberg» fliessen in das Projekt «Wärmeverbund ARA» ein. Aktuell laufen die Abklärungen parallel, um dem Zeitdruck gerecht zu werden. Das Ziel ist es, unserem Verwaltungsrat noch im ersten Quartal 2024 ein realistisches, wirtschaftliches und risikominimiertes Projekt vorzulegen.
Zu den grössten Herausforderungen gehört der Standort der Energiezentrale. Grundsätzlich wäre ein Standort in der Nähe der ARA oder im Zentrum von Flawil möglich. Allerdings besteht an beiden Standorten ein Mangel an verfügbarem Land in der Gewerbe- und Industriezone.
Eine weitere Herausforderung besteht im Bau der Versorgungsleitung. Zum einen ist der Platz in den betroffenen Strassen (St.Galler- und Wilerstrasse) durch die bereits bestehenden Werkleitungen beschränkt. Zum anderen soll die geplante Strassensanierung im Zentrum dazu genutzt werden, gleichzeitig die Hauptleitungen der Fernwärme durch den ganzen Versorgungsperimeter zu führen. Hier besteht zeitlicher Druck, denn der Kanton St.Gallen hat den Baustart für die Strassensanierung auf Mitte 2024 angesetzt.
Finanzierung des Projekts
Ebenfalls noch nicht entschieden ist die Finanzierung des Projektes. Wir als die TBF verfolgen in erster Priorität den Ansatz, das benötigte Kapital bei Banken zu beschaffen. Erste positive Rückmeldungen sind eingegangen. Die Schwierigkeit besteht darin, die Kredite fristgerecht zu amortisieren und gleichzeitig attraktive Konditionen für die zukünftigen Wärmeabnehmerinnen und Wärmeabnehmer bieten zu können.
Weitere Aspekte des Projekts wie die Technik und die Materialwahl, die Mess- und Leitsysteme, die Anschlussbedingungen, die Tarifierung sowie das Vertragswesen werden ebenfalls mit Hochdruck vorangetrieben.
Für Sicherheit und zusätzliche Energie im Projekt sorgt der rechtskräftige Nachtrag der Reglemente. Wir freuen uns über das Vertrauen der Flawilerinnen und Flawiler. Der Weg ist frei, Flawil neben der sicheren Versorgung mit Wasser, mit zukunftsorientierter und wirtschaftlicher Energie und Kommunikation, allenfalls auch mit Wärme aus einem gemeinschaftlichen, ökologischen Wärmenetz versorgen zu können.
Ansprechperson:
Projektleiter Wärme
Seit Dezember 2022 zeigt des Energiedashboard des Bundesamts für Energie (BFE) eine umfassende Übersicht zur aktuellen Energieversorgungssituation der Schweiz (www.energiedashboard.admin.ch). Nun hat es ein paar Updates bekommen. Hier das Wichtigste in Kürze.
Das Dashboard ist neu auch neu als App (EnergyInfoSwiss) verfügbar. Die Applikation zeigt, genau wie die Webseite, eine umfassende Übersicht zur aktuellen Energieversorgungssituation der Schweiz. Zusätzlich zu den Anpassungen im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit ist das Dashboard gewachsen: «Das Energiedashboard des BFE zeigt neu die Heizgradtage pro Gemeinde, die massgebend für den Heizbedarf sind. Weiter werden die Strompreise der Börsen (Day Ahead Base) im europäischen Vergleich auf einer Karte dargestellt sowie der Verlauf der Einfuhr von Gas nach Europa und dessen Herkunft. Darüber hinaus wurde das Dashboard noch nutzerfreundlicher und übersichtlicher gestaltet.», wie das BFE in ihrer Mitteilung schreibt.
Das BFE möchte auf diesem Weg den Zugang zu den aufgeschalteten Daten allgemein erleichtern. Mit der neuen App besteht beispielsweise die Möglichkeit, das Dashboard zu personalisieren und Push-Mitteilungen einzustellen, um immer auf dem neusten Stand zu bleiben.
Quelle: EnergyInfoSwiss: Neue App mit aktuellen Daten zur Energieversorgung der Schweiz (admin.ch)
- 30.11.2023 10:56
Wir prüfen aktuell zwei Projekte zur nachhaltigen Wärmeversorgung von Flawil. Mit diesen beiden Projekten könnte der CO2-Ausstoss der Flawiler Wärmeversorgung um 27% reduziert werden. Für die Realisierung von Wärmeprojekten müssen jedoch zuerst die rechtlichen Grundlagen der TBF ergänzt werden. Es geht also ganz einfach gesagt um die Frage: Wollen Sie, dass die TBF in Zukunft Wärmenetze bauen darf oder nicht?
Worum geht es in den beiden Reglementen?
Im «Reglement Technische Betriebe» sind die rechtlichen Grundlagen seit der Verselbständigung der TBF festgelegt. Nebst der Rechtsform, den Geschäftsgrundsätzen und den Konzessionen sind die Befugnisse und Aufgaben des Gemeinderates und des Verwaltungsrates definiert.
Im «Reglement für die Gebührenerhebung durch die Technischen Betriebe Flawil (TBF)» sind die rechtlichen Grundlagen für die Abrechnung festgehalten. Nebst den allgemeinen Bestimmungen wird beschrieben, welche Gebührenarten bei den verschiedenen Angeboten (Strom, Gas, Wasser, Kommunikation) erhoben werden dürfen.
Worum geht es in den Nachträgen?
In Artikel 3 des Reglements Technische Betriebe ist festgelegt, dass wir unsere Kundinnen und Kunden mit Elektrizität, Trinkwasser, Erdgas und Dienstleistungen versorgen können. Diese Aufzählung soll um «Wärme» ergänzt werden. Ebenfalls soll mit «Kommunikation» das bereits realisierte Glasfasernetz im Reglement ausdrücklich erwähnt werden. Dieses Angebot war bisher in den Dienstleistungen enthalten. Im Reglement für die Gebührenerhebung durch die Technischen Betriebe Flawil (TBF) sind die Nachträge etwas umfangreicher. Im Grundsatz geht es aber auch darum, dass nebst Strom, Gas und Wasser neu auch Wärme abgerechnet werden kann (Art. 2a, Art. 5d und Art. 32-37). Die übrigen Anpassungen in Artikel 5a-c sind Präzisierungen in der bisherigen Formulierung. Die beschriebenen Zuschläge werden weder geändert, noch ist dies geplant.
Die vollständigen Nachträge finden Sie hier: Referendumsvorlagen - Publikationsplattform (sg.ch)
Wie funktioniert das Referendum?
Der Gemeinderat hat die oben beschriebenen Nachträge zu den TBF-Reglementen gutgeheissen und beschlossen. Das fakultative Referendum gibt den Flawiler Stimmberechtigten die Möglichkeit, per Unterschriftensammlung eine Urnenabstimmung zu den Beschlüssen des Gemeinderates zu verlangen. Wer diese Nachträge gutheisst, braucht nichts zu unternehmen. Wer mit den Nachträgen und dem damit verbundenen Vorhaben der TBF, nachhaltige Wärmenetze zu bauen, nicht einverstanden ist, kann das Referendum unterschreiben.
Zur amtlichen Publikation des fakultativen Referendums geht's hier: Referendumsvorlagen (sg.ch)
Was geschieht, wenn das Referendum zu Stande kommt?
Wenn das Referendum rechtsgültig eingereicht wird, kommt es im Jahr 2024 zu einer Abstimmung über die Nachträge zu den TBF-Reglementen. Die Flawiler Stimmberechtigten können dann über die oben beschriebenen Anpassungen der Reglemente an der Urne befinden.
Kann über die Wärmeprojekte einzeln abgestimmt werden?
Die TBF sind ein selbständiges öffentlich-rechtliches Unternehmen. Ein Vorteil dieser Rechtsform ist, dass wir weitestgehend unabhängig von politischen Prozessen agieren können. Dies hat das Flawiler Stimmvolk mit dem Ausgliederungsbeschluss im Jahr 2016 so gewollt. Das ermöglicht marktnahe und unkomplizierte Prozesse, welche im Rahmen der Eignerstrategie durch den Verwaltungsrat entschieden werden.
Solange wir unsere Projekte selbstständig finanzieren können, ist darum keine Mitsprache der Bürgerschaft erforderlich. Falls bei einem Projekt in der Grössenordnung von 45 Millionen Franken die Gemeinde in die Finanzierung involviert wird, gelten die Regeln der Gemeindeordnung. Bei Ausgaben über einer Million Franken beschliesst die Bürgerversammlung. Bei Ausgaben über drei Millionen Franken beschliesst die Bürgerschaft an der Urne.
Da bei beiden Wärmenetzen erst Vorprojekte am Laufen sind, steht die Finanzierung noch nicht fest. Daher können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen, ob es eine projektbezogene Abstimmung geben wird.
Wie finanziert die TBF ein 45 Millionen Projekt?
Uns stehen die gleichen Finanzierungsmöglichkeiten wie jedem privatwirtschaftlichen Unternehmen offen. Am ehesten werden Bankkredite in Anspruch genommen. Die Banken gewähren solche Beträge nur, wenn entsprechende Geschäftsmodelle vorliegen, mit denen eine Rückzahlung der Kredite sichergestellt ist.
Neben der Konkretisierung der beiden Projekte wird es eine unserer wichtigsten Aufgaben der nächsten Wochen sein, die Kosten und Renditen zu ermitteln. Zur Finanzierung des ARA-Projekts muss den Geldgebern aufgezeigt werden, wie die Investition in die Wärmeinfrastruktur mit Erlösen aus der Wärmeversorgung amortisiert werden kann.
Unabhängig von der Finanzierung dürfen die Projekte die Flawiler Steuerzahlerinnen und Steuerzahler nichts kosten, da die Kredite mit dem Erlös der Wärmeversorgung zurückbezahlt werden müssen.
Wer kann von der Flawiler Fernwärme profitieren?
Gemäss unserem Bericht «Fernwärme für Flawil» sind zwei Projekte in Planung. Liegenschaften innerhalb der Versorgungsperimeter können ans Fernwärmenetz angeschlossen werden, müssen das aber nicht. Zum Zeitpunkt des Entscheides, ob jemand ans Fernwärmenetz anschliessen will oder nicht, müssen alle Details der Tarife und der technischen Anschlussbedingungen bereitliegen.
Wie weit ist die Planung für die Fernwärmeprojekte fortgeschritten?
Die umfangreichen Abklärungen über die Rechtslage, die Machbarkeit, die Finanzierbarkeit und die Wirtschaftlichkeit laufen im Moment parallel, da die Zeit bei beiden Projekten der kritische Faktor ist. Im Botsberg muss die Wärme für den ersten Grosskunden per Ende 2025 bereitstehen. Im Zentrum von Flawil soll die Sanierung der St. Galler-/Wilerstrasse Mitte des Jahres 2024 starten. Bis zu diesem Zeitpunkt muss der Entscheid gefallen sein, ob das Wärmenetz «ARA» realisiert wird und die Hauptleitungen in der St. Galler-/Wilerstrasse gebaut werden können. Das Zustandekommen des Referendums würde zu Verzögerungen führen, welche den positiven Ausgang beider Projekte gefährden.
Ansprechperson:
Geschäftsführer
- 01.10.2023 23:59
Ein durchschnittlicher Flawiler Haushalt bezahlt nächstes Jahr inklusive Mehrwertsteuer rund 210 Franken mehr für Strom. Verursacher dieser erneuten Preiserhöhung sind die anhaltend hohen Preise an den internationalen Energiebörsen und die Massnahmen zur Verhinderung einer Strommangellage.
Durchschnittlich 17.50 Franken Mehrkosten pro Monat für private Haushalte
Unsere Stromkundinnen und Stromkunden müssen nächstes Jahr mehr für Netznutzung und Energie bezahlen. Am Beispiel der Verbraucherkategorie "H4" gemäss ElCom, einer 5- Zimmerwohnung mit Elektroherd und Tumbler mit einem Verbrauch von 4'500 Kilowattstunden pro Jahr, steigt der Strompreis um 13 Prozent oder in absoluten Zahlen um rund 4.20 Rappen pro Kilowattstunde. In der genannten Verbraucherkategorie bedeutet dies Mehrkosten in den jährlichen Stromausgaben inkl. Mehrwertsteuer von rund 210 Franken.
Energiepreise an internationalen Börsen verzehnfacht
Die Flawiler Energiepreise steigen durchschnittlich um 1.95 Rappen pro Kilowattstunde. Grund dafür sind die anhaltend hohen Preise an den internationalen Energiebörsen, höhere Preise bei den Herkunftsnachweisen und dadurch erneut gestiegene Beschaffungskosten. Massnahmen zur Optimierung der Beschaffungsrisiken und -kosten wie ein Lieferantenwechsel, die Anpassung der Beschaffungsstrategie sowie die Kündigung von Labels haben die Mehrkosten reduziert, konnten diese aber nicht kompensieren.
Das anhaltend hohe Preisniveau im Energiemarkt wird sich auch in den kommenden Jahren auf die Flawiler Energiepreise auswirken, wenn auch nicht mehr so stark. Gemäss heutigem Stand ist ab 2025 mit sinkenden Energiepreisen zu rechnen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass der Preisrückgang langsam stattfinden wird und dass dieser kaum mehr das Tiefpreisniveau der vergangenen 10 Jahre erreicht. Es bleibt dabei, dass verlässliche Prognosen aufgrund der geopolitischen Lage, der weiterhin drohenden Energiemangellage und den dadurch angespannten Märkten unmöglich sind.
Netzkosten steigen stark
Die vorgelagerten Netzbetreiber auf allen Netzebenen erhöhen erneut ihre Preise. Grund dafür sind einerseits steigende Kosten der Regulierung (Vorgaben vom BFE zum WACC) und andererseits Mehrkosten bei der Beschaffung der Netzverluste. Diese Kostentreiber wirken auch im Flawiler Verteilnetz. Hinzu kommt eine erneute Preiserhöhung bei den allgemeinen Systemdienstleistungen (SDL), welcher ebenfalls gestiegene Beschaffungskosten zugrunde liegen. Neu ist die Abgabe für Stromreserven an den Bund. Mit den 1.2 Rappen pro Kilowattstunde, welche alle Stromkunden zu bezahlen haben, werden die Kosten für die Massnahmen gegen eine Strommangellage finanziert.
Die Abgaben an die Gemeinde und der Netzzuschlag gemäss Art. 35 des Energiegesetzes bleiben unverändert.
Rückvergütung für ins Netz eingespeiste Energie steigt
Mit steigenden Energiepreisen steigt auch die Vergütungen an die Stromproduzentinnen und Stromproduzenten in unserem Versorgungsgebiet. Im kommenden Jahr wird für die Energie 18.55 Rappen pro Kilowattstunde bezahlt. Hinzu kommt für erneuerbare Energie von Photovoltaikanlagen die zusätzliche Vergütung für die Herkunftsnachweise durch die Gemeinde Flawil. Dieser Ansatz wird auf der Webseite der Energiestadt Flawil veröffentlicht.
Die neuen Strompreise sind im Bereich Strom einsehbar. Bei Fragen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 071 394 90 00 oder an der Wilerstrasse 163 zu den üblichen Bürozeiten zur Verfügung.
Weiterführende Informationen:
- ElCom Strompreiswebseite (Tarife 2024 werden am 5.9.23 aufgeschaltet)
- ElCom Erklärvideo und FAQ
- 30.11.2023 08:06
Flawil könnte demnächst zwei Fernwärmenetze erhalten
Die Technischen Betriebe Flawil haben sich zum Ziel gesetzt, die lokale Produktion erneuerbarer Energie zu fördern und entsprechende Projekte auch umzusetzen. Darum wurde unter anderem das Potential zu Nutzung vorhandener Abwärme geprüft. Das Resultat sind zwei Projekte für Wärmenetze, mit deren Umsetzung Flawil etwa 6'700 Tonnen CO2 oder ein Viertel des CO2 Ausstosses für Wärme einsparen könnte.
Warum Verbundlösungen besser sein können
In Flawil sind diverse Arealentwicklungen und Überbauungen in Planung, welche in den nächsten Jahren realisiert werden sollen. Anstatt jedes neue Areal, jede neue Überbauung oder jedes sanierte Mehrfamilienhaus mit einer individuellen Heizung zu versehen, haben die Technischen Betriebe Flawil (TBF) geprüft, ob es gemeinschaftliche Lösungsansätze gibt.
Ein Vorteil von gemeinschaftlichen Wärmelösungen, sei es als Quartierheizung, als Nahwärmeverbund oder als Fernwärmesystem, liegt in deren Skalierungseffekt und einer gesteigerten Effizienz, da in grossen Wärmezentralen auch wertvoller Strom produziert werden kann. Dies ist insbesondere in der kalten Jahreszeit wertvoll, weil dann die Schweiz auf Stromimporte angewiesen ist.
Grosse Projekte ermöglichen auch die Erschliessung von Wärmepotentialen, mit denen ganze Siedlungen mit Wärme versorgt werden können. Beispiele dafür sind die Abwärme aus der Industrie oder aus grösseren Entsorgungsbetrieben wie Kehrichtverbrennungs- oder Abwasserreinigungsanlagen. Durch Nutzung solcher Energie-Quellen kann die Wärmeversorgung teilweise von der Stromversorgung entkoppelt werden. Die Diversifizierung der Wärmeversorgung reduziert die Abhängigkeit von den fossilen Brennstoffen, stärkt die Stromversorgung und schafft lokale Wertschöpfung.
Kleine Lösungen geprüft und ein grosses Projekt erschlossen
Zur Versorgung der Überbauung Blumenau wurde eine Wärmeauskopplung aus der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Oberglatt geprüft. Dabei hat das beauftrage Ingenieurbüro festgestellt, dass mit der in der ARA Oberglatt vorhandenen Wärme sowie mit einer direkten Verbindung durch den Abwasserstollen ins Dorfzentrum eine wirtschaftliche Wärmeversorgung im Zentrum von Flawil realisierbar wäre.
Wärmeverbund «ARA Oberglatt»
Aus dem gereinigten Abwasser der ARA Oberglatt können, bevor es in die Glatt eingeleitet wird, jedes Jahr etwa 23 Gigawattstunden Wärme gewonnen werden, was etwa einem Viertel des Flawiler CO2 Ausstosses für Wärme entspricht. Der Wärmeentzug käme auch der Glatt zugute, da zu warm eingeleitetes Wasser schlecht für deren Ökosystem ist.
Mit der in Oberglatt gewonnen und im Leitungsnetz transportierten Wärme könnten 300-350 Gebäude im Zentrum von Flawil versorgt werden. Im Perimeter der Wärmeversorgung eingeschlossen ist auch das Stickerquartier, in welchem aufgrund der baurechtlichen Vorgaben einzelne Heizungen mit erneuerbarer Energie schwierig umzusetzen sind. Ebenfalls wäre vorgesehen, die Industriegebiete Schändrich und Glatthalde zu erschliessen, um weitere Abwärme aus dem lokalen Gewerbe zu gewinnen und damit den Versorgungsperimeter zu erweitern.
Wärmeverbund «Botsberg»
Auf der Suche nach einer alternativen Wärmequelle für die geplante Neuüberbauung Botsberg und das daran angrenzende Quartier wurde in der Machbarkeitsstudie die Nutzung von vorhandener Industrieller Abwärme geprüft. Bei der Maestrani Schweizer Schokoladen AG fallen aus Produktion, Verarbeitung und Lagerung der Zutaten und Endprodukte erhebliche Mengen an Abwärme an. Die Auskopplung der heute anfallenden Abwärme könnte die Versorgung der neu geplanten Überbauung sicherstellen. Mit zusätzlichen Massnahmen zur Redundanz, wie beispielsweise einem Holzheizkraftwerk oder einem Erdsondenfeld, könnte das geplante Versorgungsgebiet im Westen diversifiziert und zusätzlich erweitert werden.
Wie geht es weiter?
Der Verwaltungsrat der TBF hat schon frühzeitig bei der Gemeinde Flawil, welche 100%ige Eigentümerin der TBF ist, das grundsätzliche Einverständnis für ein Wärmeprojekt eingeholt. Parallel arbeitet man daran, auch alle rechtlichen Grundlagen für eine Fernwärmeversorgung zu schaffen. Der Verwaltungsrat der TBF hat in der Folge beschlossen, eine Wärmeversorgung Flawil zu prüfen und hat dafür im vergangenen Frühjahr zwei Vorprojekte für einen Wärmeverbund «ARA Oberglatt» und einen Wärmeverbund «Botsberg» in Auftrag gegeben. Ziel der Vorprojekte ist es, gewonnene Erkenntnisse der Machbarkeitsstudie zu vertiefen, deren technische und wirtschaftliche Realisierung abzuschätzen und gemeinsam mit den potenziellen Wärmelieferanten entsprechende Geschäftsmodelle zu erarbeiten.
Einige erhebliche Herausforderungen
Nebst den technischen und rechtlichen Aspekten geht es in den Vorprojekten insbesondere darum, geeignete Standorte für die Energiezentralen zu finden. Ein weiterer Knackpunkt stellt im Moment die langfristige Finanzierung des Projektes dar. Die Machbarkeitsstudie rechnet, nach Abzug von möglichen Fördergeldern, mit Gesamtkosten von etwa CHF 45 Mio., welche auf mehrere Jahre verteilt anfallen werden. Die Resultate aus den Vorprojekten und darauf aufbauende Grundsatzentscheide werden per Ende 2023 erwartet.
Diese Grundsatzentscheide werden auch die Gasnetzstrategie der TBF beeinflussen. Je mehr Fernwärme in Flawil gebaut werden kann, desto eher können Teile des Gasnetzs deaktiviert werden. Gleichzeitig arbeiten die TBF aber auch an der Ökologisierung des Gasnetzes mit der Förderung der verschiedenen lokalen Vorprojekte für die Produktion und Einspeisung von Biogas. Eine interne Konkurrenzierung der beiden Versorgungen soll vermieden werden, um eine langfristige, diversifizierte Versorgung von Seiten der TBF sicherzustellen.
Ein Blick in die Zukunft
Bei diesen Herausforderungen kommt die Frage auf, ob sich der Aufwand und das Risiko für einen Wärmeverbund lohnt. Luca Zillig-Klaus antwortet auf die Frage mit einem klaren Ja. Der Geschäftsführer der TBF sagt zu den geplanten Projekten: «Die Nutzung der Abwärme bietet ein grosses Potential, um in Flawil einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Energieversorgung näher zu kommen. Das Investitionsvolumen ist durchaus vergleichbar mit den Netzen für Strom, Gas und Wasser. Diese nutzen und unterhalten die TBF seit über 100 Jahren. Diese Chance, die Energieversorgung in Flawil mit der Investition in Fernwärme zu diversifizieren und zu stärken sind jetzt besonders günstig, weil 2024 -2025 die Sanierung der St. Galler- und Wilerstrasse bevorsteht und damit gleichzeitig die Mehrheit der Gebäude im Zentrum mit erneuerbarer Fernwärme erschlossen werden könnten. Zwar ist dies ein Wettlauf gegen die Zeit, aber wir möchten diese Chance, nach sorgfältiger Analyse und Planung, gerne nutzen».
Ansprechperson:
Projektleiter Wärme
Weitere Berichterstattung
- ... im FLADE-Blatt vom Oktober 23
- ... im FLADE-Blatt vom September 23
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