Eines unserer Ziele ist es, den Flawilerinnen und Flawilern eine umweltfreundliche Wärmeversorgung bieten zu können. Im Umfeld der geplanten Überbauungen «Botsberg» und «Blumenau» wurde darum die Machbarkeit von gemeinschaftlichen Wärmeversorgungen geprüft.

 

Aufgrund der Resultate der Machbarkeitsstudie für das Fernwärme-Projekt «Botsberg» gaben sowohl wir wie auch die beiden involvierten Partner grünes Licht für ein Vorprojekt. Die Maestrani Schweizer Schokoladen AG sicherte die Lieferung von Abwärme aus der Produktion zu und das Architekturbüro HAB AG stellte im Rahmen der geplanten Überbauung «Botsberg» die Wärmeabnahme in Aussicht. Leider hat das Vorprojekt aufgezeigt, dass weder die Finanzierung noch die Linienführung termingerecht (per Ende 2025) gewährleistet werden können. In Absprache mit den beteiligten Partnern haben wir beschlossen, das Vorprojekt nicht mehr weiter zu bearbeiten. Beide Partner verfolgen jedoch eigene Wege zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit.

Wir konnten jedoch durch die detaillierten Abklärungen vielfältige Erkenntnisse gewinnen. Zusätzlich hat das Vorprojekt «Botsberg» neue Optionen für eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung im Westen von Flawil aufgezeigt, welche wir allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen.

 

Fokus auf Wärmeverbund «ARA Oberglatt»

Die Erkenntnisse aus den Abklärungen zum «Botsberg» fliessen in das Projekt «Wärmeverbund ARA» ein. Aktuell laufen die Abklärungen parallel, um dem Zeitdruck gerecht zu werden. Das Ziel ist es, unserem Verwaltungsrat noch im ersten Quartal 2024 ein realistisches, wirtschaftliches und risikominimiertes Projekt vorzulegen.

Zu den grössten Herausforderungen gehört der Standort der Energiezentrale. Grundsätzlich wäre ein Standort in der Nähe der ARA oder im Zentrum von Flawil möglich. Allerdings besteht an beiden Standorten ein Mangel an verfügbarem Land in der Gewerbe- und Industriezone.

Eine weitere Herausforderung besteht im Bau der Versorgungsleitung. Zum einen ist der Platz in den betroffenen Strassen (St.Galler- und Wilerstrasse) durch die bereits bestehenden Werkleitungen beschränkt. Zum anderen soll die geplante Strassensanierung im Zentrum dazu genutzt werden, gleichzeitig die Hauptleitungen der Fernwärme durch den ganzen Versorgungsperimeter zu führen. Hier besteht zeitlicher Druck, denn der Kanton St.Gallen hat den Baustart für die Strassensanierung auf Mitte 2024 angesetzt.

 

Finanzierung des Projekts

Ebenfalls noch nicht entschieden ist die Finanzierung des Projektes. Wir als die TBF verfolgen in erster Priorität den Ansatz, das benötigte Kapital bei Banken zu beschaffen. Erste positive Rückmeldungen sind eingegangen. Die Schwierigkeit besteht darin, die Kredite fristgerecht zu amortisieren und gleichzeitig attraktive Konditionen für die zukünftigen Wärmeabnehmerinnen und Wärmeabnehmer bieten zu können.

Weitere Aspekte des Projekts wie die Technik und die Materialwahl, die Mess- und Leitsysteme, die Anschlussbedingungen, die Tarifierung sowie das Vertragswesen werden ebenfalls mit Hochdruck vorangetrieben.

Für Sicherheit und zusätzliche Energie im Projekt sorgt der rechtskräftige Nachtrag der Reglemente. Wir freuen uns über das Vertrauen der Flawilerinnen und Flawiler. Der Weg ist frei, Flawil neben der sicheren Versorgung mit Wasser, mit zukunftsorientierter und wirtschaftlicher Energie und Kommunikation, allenfalls auch mit Wärme aus einem gemeinschaftlichen, ökologischen Wärmenetz versorgen zu können.

 

Ansprechperson: 

Hungerbühler Lukas

Projektleiter Wärme

071 394 90 14
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